Windhundsport

Sämtliche Windhunde, und somit auch der Whippet, sind Hetzhunde. Sie entstanden, um dem Menschen bei der Jagd behilflich zu sein und für Jagderfolg - auch ohne den Einsatz von Schusswaffen - zu sorgen. Ihre Aufgabe war es, die Beute selbständig zu hetzen und zu erlegen.

Der Whippet wurde ursprünglich zur Kaninchenjagd eingesetzt und gezielt dafür gezüchtet – hetzen und jagen liegen ihm auch heute noch im Blut und sind seine Leidenschaft. Als Hetzjagden auf lebendes Wild verboten wurden, wurde die Hetzjagd umgewandelt in eine Jagd auf ein künstliches Lockmittel. Zum Einen konnte den Windhunden so die Möglichkeit geboten werden, ihren ureigenen Hetztrieb auszuleben und zum Anderen wurde damals durch Wetten auch Geld verdient. Vom Nahrungsbeschaffer durch die Jagd, trug der Windhund – damals hauptsächlich Greyhounds und Whippets – nun in anderer Form zur Ernährung der Familie bei.

Heute gibt es zwei Arten von Windhundsport:

1. Rennen

2. Coursing

Beide Sportarten werden in Deutschland und Kontinentaleuropa ausschließlich als Amateurwindhundsport durchgeführt. Kommerzielle Hunderennen/Coursings sind hier heutzutage glücklicherweise verboten.

Hunderennen werden auf Sand- oder Grasbahnen durchgeführt. Die Bahnen haben in der Regel eine ovale Form und die Hunde laufen dort grundsätzlich links herum, einem Lockmittel (künstlicher Hase) folgend. Dieses wird maschinell vor den Hunden hergezogen.
Gestartet wird aus einem fest installierten Startkasten mit sechs einzelnen Startboxen. Es können also maximal sechs Hunde gemeinsam laufen. Die Rennbahndistanzen für Whippets betragen bei offiziellen Hunderennen zwischen 350m und 370m. Bei Überschreiten der Ziellinie werden die Zeiten der Hunde gemessen.
An einem Renntag werden, je nach Rasse und Anzahl der gemeldeten Windhunde in der jeweiligen Klasse, ein bis zwei Vorläufe und der Finallauf gezogen. Im Finale sind letztendlich maximal die sechs schnellsten Hunde ihrer Klasse am Start.

Coursings werden auf natürlichem Gelände, zum Beispiel einer Wiese oder einem Feld, durchgeführt. In Deutschland laufen maximal zwei Hunde gemeinsam. Die Hunde werden aus der Hand gestartet und folgen dem Hetzobjekt querfeldein. Es werden abrupte Richtungswechsel und Wendungen durchgeführt und die Distanzen sind deutlich länger als bei Rennen – circa 600m bis 800m. Hierbei wird den Hunden einiges an Geschicklichkeit, Koordination, Gewandtheit und Kondition abverlangt.
Bei einem nationalen – oder internationalen – Leistungscoursing müssen vom Hund zwei verschiedene Parcours bewältigt werden.
Für Coursingveranstaltungen gibt es keine festinstallierten Anlagen wie bei Hunderennen. Der Parcours wird für jede Veranstaltung neu aufgebaut und ausgelegt. In Deutschland wird das Seil, an dem das Lockmittel befestigt ist, über im Boden verankerte Umlenkrollen von einer sogenannten Hasenzugmaschine gezogen. Nach jedem gezogenen Lauf muss die Schnur/der „Hase“ neu ausgelegt werden.
Beim Coursing werden keine Zeiten gemessen. Stattdessen werden die Hunde von Coursingrichtern bewertet. Zu den Bewertungskriterien zählen beispielsweise die Jagdlust, die Kondition, die Geschicklichkeit usw.

Bei Rennen und Coursings müssen die Hunde grundsätzlich einen Maulkorb und eine sogenannte Renn- bzw. Coursingdecke – alternativ Renn- bzw. Coursingshirt – tragen. Für die Beschaffenheit von Maulkorb und Renndecke gibt es in der Sportordnung genaue Vorgaben, ebenso für die Farben der Renndecken.
Im Reglement gibt es außerdem exakte Bestimmungen und Vorschriften für die Durchführung von Renn- und Coursingveranstaltungen, für die Größe des Lockmittels, für die Geläufbeschaffenheit und Renndistanzen, für die Anordnung der Winkel beim Coursing und vieles mehr.
Siehe hierzu auch FCI-Reglement für Internationale Windhund-Rennen und -Coursings

Sowohl bei Rennen, als auch bei Coursings können nationale und internationale Auszeichnungen und Titel errungen werden.
Siehe: FCI-Reglement für Internationale Windhund-Rennen und -Coursings und Titel und Auszeichnungen im Sportbereich

Um an offiziellen Windhundrennen oder -coursings teilnehmen zu dürfen, benötigt der Whippet eine Renn- und/oder Coursinglizenz und einen Hundepass. Um diese überhaupt erhalten zu können, muss der Whippet aus einer VDH-/FCI-Zucht stammen oder benötigt mindestens sogenannte Registerpapiere und muss einer Renngrößenmessung unterzogen worden sein.

An Trainingsveranstaltungen dürfen auch Hunde ohne Lizenz teilnehmen. Jedoch gilt zu beachten, dass Windhundrennen und -coursings, genauso wie Traingingsläufe, als absoluter Hochleistungssport anzusehen sind. Grundvoraussetzung um seinem Whippet Renn- oder Coursingläufe zu ermöglichen, ist eine optimale Vorbereitung des Hundes, die auch ein gutes Konditionstraining beinhaltet. Es sollten nur gut trainierte, gesunde und nicht zu junge oder alte Hunde auf die Bahn oder zum Coursing gebracht werden. Gemäß Sportordnung dürfen Whippets frühestens ab einem Alter von 12 Monaten Trainingsläufe absolvieren, an Renn- oder Coursingveranstaltungen dürfen sie maximal bis zum vollendeten 8. Lebensjahr teilnehmen.
Auch ganz wichtig sind gepflegte, also regelmäßig kurz geschnittene Krallen. Zu lange Krallen steigern unnötigerweise das Verletzungsrisiko.
Es ist wichtig, den Hund vor jedem Start gut warm- und nach dem Lauf gründlich abzulaufen. Der Hund sollte am Trainingstag genügend Wasser aufnehmen und nicht in zu kurzem zeitlichem Abstand vor den Läufen gefüttert werden.
Auch sollten die gegebenen Außentemperaturen und Bodenverhältnisse berücksichtigt werden.
Die Verantwortung und das Wohl des Whippets liegen in der Hand des Besitzers!